Die Gartenarbeit im Gartenmonat November

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Letzte Aktualisierung am 07.03.2023 von Team garten-fibel.com

Egal wie lange sich der Sommer hält und die Sonne um ihre warmen Strahlen kämpft, spätestens im November zeigt sich der Herbst von seiner bunten Seite und bringt eine ganze Mange Gartenarbeit mit. Ob es sich dabei um die Beseitigung von Laub handelt oder das jährliche winterfest machen von Garten, Beeten oder Gartenwerkzeugen. Welche Tätigkeiten genau also im Gartenmonat November anstehen erklären wir in diesem Beitrag.

Der Gemüsegarten im November

Im Gartenmonat November können Sie die Chicoréewurzeln in den dunklen Keller bringen. In einen Eimer mit feuchtem Sand gesteckt, treiben sie die hellen, aber zarten Chicorée-Zapfen in den nächsten Wochen.

Damit der Radicchio seine kleinen, wohlschmeckenden Köpfe ausbildet, müssen die Blätter nun auf 5 cm über dem Blattgrund zurückgeschnitten werden. Die Sorte Palla Rossa bildet schnell Köpfe, die sogar noch bis in den Dezember geerntet werden können. Danach sollte man die Pflanzen mit Tüchern schützen. Sorten wie der rote Veronese kann während des Winters unter einer Abdeckung mit Fichten- oder Kiefernzweigen auf dem Gartenbeet bleiben und an frostfreien Tagen ernten.

Feldsalat, Winterspinat und Roter Zichoriensalat werden gegen Ende des Monats besser mit Fichten- oder Kiefernzweigen abgedeckt. Bevor es richtig kalt wird, sollten Sie das Wintergemüse ernten und einlagern. Die Wintersamen von Karotten und Zwiebeln sowie die Pflanzen des Wintersalats werden ebenfalls abgedeckt.

Auch im Kräutergarten kann man im November noch Wurzeln ausgraben: Meerrettich- und Petersilienwurzeln werden im Keller in Sand eingeschlagen. Beinwellwurzeln und Engelwurz werden nun für den heimischen Medizinschrank getrocknet. Kräuter, wie Petersilie, Löffelkraut, Barbara und Winterportulak liefern noch immer frische Küchengewürze für die klate Jahreszeit.

Kräuter pflanzen im November?

Bei milderem Wetter können robuste krautige Kräuter wie Zitronenmelisse, Pfefferminze, Beinwell, Beifuss, Wermut, Liebstöckel und Oregano gepflanzt werden.

Auch einen Schnittlauchstab kann man ausgraben und ihn offen auf dem Beet liegen lassen. Nach starkem Frost bringen man ihn dann zum austreiben ins Haus.

Sollte man im Herbste Beete umgraben oder nicht?

Die Gartenbeete nach der Ernte mit einer Grabegabel zu lockern, den Boden aber nicht umzudrehen ist heute viel üblicher, als noch das Umgraben von Beeten aus alter Tradition. Es ist also nur in Ausnahmefällen ratsam, Gemüsebeete vor dem Winter umzugraben und offen zu lassen.

Tatsächlich lohnt sich das Ausgraben im Herbst nur dann, wenn der Boden sehr schwer und verdichtet ist. Auf diese Weise kann das gefrierende Wasser den Erdboden in lockere Brocken aufbrechen.

Anderen Böden hingegen schadet diese Methode allerdings mehr als sie hilft: Grabgabel oder Spaten drehen die Bodenschichten um und transportieren die darin befindlichen Mikroorganismen in Zonen, die sie nicht zu ihrem Lebensraum gehören. Nützliche Bodenbakterien, die nur in einer bestimmten Tiefe im Boden leben, sterben schnell ab.

Hinzu kommt, dass die nackte Erde schutzlos der Witterung ausgesetzt ist. Anhaltender Regen würde die Bodenstruktur schnell zerstören, während die Sonne den Boden schnell austrocknen würde. In einem solchen Boden – nass und schlammig oder trocken und hart – fühlen sich Würmer und Mikroorganismen nicht mehr wohl und suchen das Weite.

Leichte, sandige und humusreiche Böden werden nicht umgegraben, sondern die obere Bodenschicht wird z.B. mit dem Bodenlüfter – auch Sauzahn genannt –  gelockert, ohne die Erdschollen umzudrehen.

Eine Schicht Mulch aus Grasschnitt oder ab September ausgesäter Gründünger schützt den Boden vor äusseren Witterungseinflüssen und versorgt die Lebewesen gleichzeitig mit wichtigen Nährstoffen.

Wann kann das Umgraben im Herbst dennoch sinnvoll sein?

Auf sehr schweren, lehmigen Böden oder stark verunkrauteten Flächen kann man nach altem Brauch umgraben, so dass die unerwünschten Pflanzen auf den Kopf gestellt werden und vergehen. Die Erdbrocken bleiben dabei möglichst unversehrt. Denn sobald der Frost eindringt, platzen die großen Klumpen auf und es entsteht krümelige Erde. Wenn man also im Herbst umgraben will oder muss, dann sollte man das so spät wie möglich erledigen. Idealerweise kurz vor den ersten Frösten, wenn die Bodenorganismen nicht mehr aktiv sind.

Jetzt ist auch die Zeit halb verrotteten Kompost auf den Beeten zu verteilen und damit die Flächen  mit einer wärmenden Winterdecke aus organischem Material wie Laub oder Grasschnitt zu bedecken.

Übrigens kann man auch bis kurz vor dem Frost Roggen als Bodendecker aussäen, denn Roggen keimt sehr schnell und bildet eine immergrüne Decke. Roggen auszusäen bietet sich vor allem an, wenn man mit Quecke zu kämpfen hat. Im kommenden Frühjahr arbeitet man dann die Pflanzen einfach in die Bodenoberfläche ein. 

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Aktivtiger-Tipp: Bodenanalyse durchführen
Nach der Ernte ist der Zeitpunkt für eine Bodenanalyse gekommen. Die Ergebnisse zeigen auf, wo man im kommenden Frühling im Garten düngen und kalken sollte. Dazu kann man auch das folgende Bodentest-Set zur einfachen und genauen Ermittlung des Kalkbedarfs (pH-Wert) von Kulturböden verwenden.

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Um den Gemüsegarten winterfest zu machen, sollten man die Beete, die noch Wintergemüse und Salate tragen, durchhacken und vom Unkraut befreien. Dazu eignet sich ein sonniger Tag am besten, wenn der Boden trocken ist.

Unkraut sollte man zu dieser Jahreszeit nicht herumliegen lassen, da es leicht wieder an- und damit auch nachwachsen kann. Auch Gemüsereste aus den Beeten sollten sorgfältig entfernt werden, da sich sonst Schnecken über das Winterquartier freuen.

Der Obstgarten im November

Auch wenn es manchmal schon kälter und ungemütlicher ist, können im Gartenmonat November immer noch Obstbäume und Beerensträucher gepflanzt werden. Die Wurzeln bilden sich, solange die Bodentemperatur über + 5 ° C liegt. Bäume und Sträucher, die im Spätherbst gepflanzt werden, haben einen spürbaren Wachstumsvorteil gegenüber den im Frühjahr gepflanzten Bäumen und Sträuchern.

Junge Obstbäume werden mit einem starken Pfahl stabilisiert. Zum befestigen bietet sich ein stabiles Kokosseil an. Es ist fest und elastisch zugleich und beschädigt die Rinde nicht. Wenn es nicht angebunden wird, können kleine Bäume bei einem Sturm umgestoßen werden. Aber auch stärkere Windböen schädigen sie: Durch Schütteln werden die neu gebildeten Wurzeln immer wieder gelockert und der junge Baum kann nicht richtig einwachsen.

Solange der Boden nicht gefroren ist, kann man die frisch gepflanzten Bäume und Sträucher bewässern, wenn es trocken ist. Man unterstützt dadurch das gesundes Einwachsen der Pflanzen.

Jetzt können auch die Stämme der Obstbäume mit einem pflegenden Stammanstrich versehen werden. 

Diese Stammanstriche stärken die Rinde und schützen den Baum vor Krankheiten, Schädlingen und Witterungseinflüssen. Die Stammfarbe verhindert auch Risse, die durch Frost und starke Sonneneinstrahlung entsteht.

Die Baumfarbe dient zum Weißen und Pflegen von Obstbäumen und -sträuchern. Sie pflegt die Rinde und bewahrt deren natürliche Elastizität.

Der Baumanstrich besteht aus hochwertigen Kieselsäuren, hochwertigem Gesteinsmehl, Kräuterextrakten und wertvollen Spurenelementen wie Eisen und Magnesium.

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Im November beginnt auch der Winterschnitt. Ältere Bäume können nun ausgelichtet und verjüngt werden. Man sollte beim Schneiden immer auf die persönliche Sicherheit achten und ausschließlich stabile Leitern verwenden.

Wenn das Thermometer unter -5 ° C fällt, sollte man allerdings alle Schnittmaßnahmen einstellen. Bei diesen Minusgraden wird das Holz spröde wie Glas und die Äste, die eigentlich die Früchte des nächsten Jahres tragen sollen, brechen ab.

Den Boden unter Bäumen, Büschen und Sträuchern sollte man mit der Grabgabel nur flach lockern und lediglich das Unkraut entfernen. Dazu sollte man auch niemals einen Spaten verwenden, da die feinen, flach wachsenden Faserwurzeln sonst abgeschnitten würden.

Anschließend bringt man zum Witterungsschutz ein wenig Mulch aus. Die Mulchdecken sollten dabei nicht zu dick sein und nicht direkt bis zu den Baumstämmen ausgebreitet werden, da sonst Mäuse angelockt werden können.

Die November-Arbeiten im Ziergarten

Auch im Ziergarten gilt, dass man solange der Boden noch nicht gefroren ist, jederzeit Laubgehölze gepflanzt werden können. Besonders bei Ziergehölzen sollte man beim Einpflanzen auf ausreichend Abstand achten, denn der gekaufte „Mini-Strauch“ wird über die Jahre hinweg weiter wachsen und mehr Platz benötigen, als es im ersten Moment erscheint.

Wenn der Boden offen ist, können Sie immer noch Blumenzwiebeln und Stauden pflanzen. Profitieren Sie von den Sonderangeboten für Blumenzwiebeln. Viele schöne Zwiebelpflanzen können jetzt als „Schnäppchen“ gekauft werden. Um Rosen zu überwintern, kürzen Sie die längeren Triebe und schützen Sie sie mit (Fichten-)Zweigen vor Sonne und Wind.

Auch ungeschützte Rhododendren sind dankbar für Sonnenschutz aus Fichtenzweigen. In schneearmen Regionen empfiehlt es sich empfindlichere immergrüne Bäume mit einem Rahmen aus Pflöcken und Latten zu umgeben, an dem Fichtenzweige leicht befestigt werden können, oder den Rahmen mit Sackleinen oder Jute zu umschließen. Dieser Schutz sollte oben und unten nicht zu eng sein, damit die Luft zirkulieren kann.

Es ist übrigens nicht wichtig, die Pflanzen vor der Kälte zu schützen, die sie gut vertragen, sondern es geht beim Schutz um dem Einfluss von Wind und Wintersonne.

Bäume, die durch Schnee leicht auseinandergedrückt werden, wie Thuja, Wacholder oder Eibe usw. sollte man lose mit Schnüren zusammenbinden. Einige Arten von mehrjährigen Bäumen brauchen ebenfalls einen Winterschutz.

Auch das Pampasgras muss über den Winter sehr trocken sein, damit es nicht verfaulen kann. Deshalb sollte man die Grasstengel zu einer Art Pferdeschwanz zusammen binden, weil dadurch ein natürlicher Wasserablauf entsteht und das Innere der Pflanze vor Feuchtigkeit geschützt wird.

Ein großer Teil der Arbeit im Gartenmonat November fällt auch auf das Harken und kompostieren von Laub auf Wegen und Rasenflächen. Man verwendet das gesammelte Laub zusammen mit dem letzten Rasenschnitt zum Mulchen. Zwischen Sträuchern kann man das Laub aber liegen lassen. Dort bildet es eine den Boden schützende Decke, die sich über den Winter zu Humus zersetzt.

Wenn der Rasen auf Grund von sonnigen Tagen noch ein wenig wachsen konnten, sollte man ihn noch einmal mähen, bevor er in den Winterschlaf fällt. Kurz geschnittener Rasen von maximal 4-6 cm übersteht die kalte Jahreszeit besser als langstämmige, die unter der Schneelast zerquetscht werden.

Es ist für den Rasen auch sehr wichtig, das Laub zusammenzuharken und nicht als „Schutzschicht“ liegen zu lassen. Verbleibt Laub auf dem Rasen, kann es schnell zur Schimmelbildung kommen und den Rasen entsprechend krank machen.  Neben dem klassischen Rechen bieten sich vor allem bei größeren Rasenflächen Laubsammler als nützliche Helfer an.

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weitere Arbeiten im Gartenmonat November

Man sollte mit offenen Augen durch den Garten gehen und krankes Laub und Fruchtmumien bei den Obstbäumen aufsammeln, um damit die Infektionsquellen für das kommende Jahr zu beseitigen.

Insgesamt steht der November stark im Aspekt der Pflege des Gartens. Wellpappegürtel gegen den Apfelwickler müssen kontrolliert und gegebenenfalls erneuert werden. Schnecken-Eier in den Beeten, am Kompost oder unter Brettern sollte man absammeln und aufdecken. So trocknen sie an der Luft aus oder werden von Vögeln, Käfern oder Spitzmäusen als Nahrung genutzt. Auch Wühlmäuse lassen sich jetzt besonders gut einfangen.

Bei feuchtem aber nicht zu kaltem Wetter können auch die Schnittwunden von Bäumen und Sträuchern fachgerecht versorgt werden. Mit Laubdecken und Reisighaufen kann man dafür sorgen, dass möglichst viele Nützlinge im Garten überwintern können.

Viele Tiere finden im Garten unter einem ungestörten Laubhaufen einen warmen Platz zum Überwintern. So dient beispielsweise eine ruhige Ecke mit einem Hügel aus Zweigen und Blättern dem Igel als Winterquartier.

Für die Tiere sollte man Samenstände und wilde Beeren als natürliches Futter für kalte Zeiten übrig lassen. Vogelnistkästen sollten gereinigt werden, solange sie nicht von Gästen benutzt wurden. Aber immer schön vorsichtig sein, denn Florfliegen, Hummelköniginnen, Ohrwürmer, Fledermäuse und Meisen benutzen sie gerne als Winterquartier.

Wenn ein Gartenteich vorhanden ist, sollte dieser auch vom Laub befreit werden. Im besten Falle wird er bereits vorher mit einem Netz abgedeckt, damit das Herbstlaub nicht in den Teich gelangt. Von Zeit zu Zeit sollten man das Laub wegräumen und dem Kompost zufügen.

Wasserleitungen, die in den Garten führen sollten nun entwässert werden, damit sie nicht einfrieren. Den Wasserhahn lässt man dabei offen. Auch Gartenschläuche sollte man entleeren und frostfrei aufbewahren.

Das Wasser aus Regentonnen sollte man vor dem Frost entleeren und die Regefässer zu decken oder umdrehen, damit sich kein Wasser darin sammeln kann.

Vor der Wintereinlagerung sollte man die Gartengeräte überprüfen, reinigen und einfetten. Lose Stiele können sofort angebracht und Spaten und Hacken für das neue Gartenjahr geschärft werden.

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